28.02.2010 Renkfälle "La Linea" WI6

Starker Föhn und seit Tagen hohe Temperaturen, wo zieht es einen da hin, wenn man noch Eisklettern gehen will, richtig an die Renkfälle. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, entweder Trumpf Ass zu klettern da ich letztes Jahr sonnenbedingt nicht mehr in den Genuss der letzten Länge gekommen bin oder die Eisspur zu machen weil es halt ein Klassiker ist. Als wir die Fälle aber das erste mal sahen, war klar dass es was besonderes sein muss. Da ich (mal wieder :) ) den Franz an den Renkfällen getroffen hab (kuckt du) wussten wir schon dass die beiden selten gewachsenen Linien Valentinstag und La Linea wohl gehen. Nun ist nicht ganz klar welche Linie hier welche ist, da sich die Führer teilweise widersprechen, ich nenne unsere nun halt La Linea, das stimmt mit dem Topo des Erstbegehers Flori Schranz überein. Vielleicht ist aber auch anders rum, egal.

Am Einstieg thronen schon die Eiszapfen über einem...geil, geil, geil. Sieht oben steil und schwer aus. Neben der Vorfreude aufs Eis macht sich auch großer Respekt breit, wahrscheinlich eine gute Mischung.



Ich gehe die erste Seillänge bis das Seil aus ist. 20m unter der Ersten Säule kann ich Stand einrichten. Chistoph kommt schnell nach. Er klettert mit meinen monozack Steigeisen, das ist sehr ungewohnt für ihn, aber er meistert es trotzdem souverän, soll mal einer Sagen, dass man einem alten Gaul keine neuen Kunststücke mehr beibringen kann :) .

Er entschwindet dann in die nächste Länge, welche schon deutlich steiler ist, WI5 evtl. .



Kurze Steilstufe aus der Guffel und schon ist er unter der Säule, garniert sind die steilen Längen alle mit kleinen Eisbalkonen.



Die erste Säule lässt sich aber sehr gut klettern, da einem Eiszapfen am Rücken etwas halt gibt. Mit Seilende erreicht Christoph den Fuß der langen Abschlussseillänge, welche auch die schwerste der Tour ist.



Als ich bei Chistioph ankomme, schaue ich nach oben, eine wilde Säule aus jedoch gutem Eis, momentan überwiegt der Respekt. Wieder mal WI6, ich gebe mir einem Ruck und steige ein. Christoph ist gut versteckt hinter der Säule, also kann ich schön wüten. Ich bahne mir einen Weg durch die Eiszapfen, alles was stört kommt runter an den Einstieg. Langsam kommt der Drive, yeeeeah .... chicadelic.

Ein Eisbalkon noch, und ich stehe auf dem kleinen Absatz vor der nächsten Säule, 20m fehlen dann hab ich's geschafft. Diese sind jetzt noch schwerer wie die ersten 25m. Aber 4 Schrauben später bin ich oben. Juhu :) .

Christoph steigt schnell nach, so sind wir oben vor die Sonne ums Eck kommt.



Abseilen geht schnell, Sanduhren sind ja schon gebohrt.



Beim Abseilen, kann man noch einmal die Tour bewundern. Die beiden steilen Säulen in der Mitte waren unsere. Die beiden dünnen gehören zum Valentinstag, laut Franz gut zu klettern aber schlecht abzusichern.





Wohlbehalten unten und mit den Ski an der Alm, kann man nochmal die Eislinien betrachten.



Facts:
La Linea (oder evtl. auch Valentinstag)
WI6 165m 3 SL (WI3+ / WI5 / WI6)
EB: Florian Schranz Netzer Egon, 2000
Ausrüstung: normale Eiskletterausrüstung ; 55m Seile.

21.02.2010 Eisseefälle "links von Eiskoenig" WI5

Nach unseren Filmaufnahmen im Eistobel war ich am Sonntag bis in die Haarspitzen motiviert was schweres zu klettern. Niklas kam mit und so zogen wir ins Oytal, am Ende dieses Tales liegen die Eisseefälle, eines der lohnendsten Gebiete im Allgäu. Auf dem Weg dahin trifft man alle alten Bekannte. Vom Spiel ohne Grenzen bis hin zum Größenwahn. Außer in der Seilhenkerrinne waren die Bedingungen überall wohl noch ganz OK. Wobei schon beim Spiel ohne Grenzen ein dünner schwarzer Streifen vom fließenden Wasser zu sehen war. Ohne Rucksack ist dieses Jahr ohnehin recht dünn.



Oben an der Käseralpe sieht man die Wasserfälle am Talende. Unser Ziel war eigentlich der "kleine Prinz" die erste Wasserfallkletterei im Allgäu die damals mit WI7 bewertet wurde und das von Leuten die den Blässefall mit WI 3 werten. Die Crux ist das überwechseln von einer Säule die aus einem großen Riss in der Wand entspringt auf den 1,5m entfernten Vorhang und das ganze, wenn man schon knapp 30m lotrechte Säule hinter sich hat.



Die erste Länge ist sehr leicht. Man kann es problemlos seilfrei gehen. Den ersten Stand bezieht man in der großen Eishöhle von wo es dann betont steil weg zieht.



Niklas macht die ersten Meter, das Eis ist glashart und spröde, oft platzen ganze Säulenstrukturen weg. Niklas macht das gut, war sicher WI4+ in schlechtem Eis.



Ich schaue mir solange die faszinierende allgäuer Bergwelt an. Scho schee bei is :) .



So nun ist er unter der Säule des kl. Prinzen. Ich schlucke hart. Der Überwechsler sieht machbar aus, wenn ich einen Eiszapfen weit oben abschlagen kann. Nachdem wir nochmal den Stand verbessert haben lege ich los. Der erste Schlag erzeugt bereits ein großes Loch in Säule. Die Säule ist nicht massiv wie es den Anschein hat, sondern besteht aus unzählig vielen kleinen Röhren. In der Hoffnung das es nur hier unten so schlecht ist, lege ich trotzdem los. Die Eisqualität bleibt aber schlecht, Schrauben kann ich gleich vergessen. Knapp unter Säulenmitte sah das Eis besser aus, ich packe gleich mal die 22cm Schraube aus, viel hilft viel. Ich setzte sie an und drücke um sie zum kurbeln zu fixieren, da macht es knack und ich schiebe sie ohne zu kurbeln bis zum Anschlag rein. Kann sie aber blöder weise genau so leicht wieder herausziehen. Das Eis nach oben wird nicht besser ich muss hier und jetzt eine Entscheidung treffen. Da bei einem Sturz in den Stand aus 30m besten Falls nur ich, schlechtesten Falls wir beide drauf gehen, entscheide ich, dass es das nicht wert ist und klettere die Säule rückwärts wieder ab. Das hat mich neben Kraft auch einigermaßen viel Nerven gekostet. Ich versuche es nicht nochmal, auf einer anderen Seite der Säule.

Wir wechseln nach links an den Wasserfall und klettern die Linie, die Andi und Tobi schon vor 2 Jahren mal gemacht haben. Es ist etwas Links des Eiskönig (der so gut wie nie steht) und bildet die leichteste Linie. Man soll sich aber nicht täuschen. Auch hier sind 30m senkrechtes Eis zu meistern. Dazu heute in extrem sprödem Zustand. Nach einer kurzen Verschnaufpause mit viel heiklen Schnee/Eisplatten kommen nochmal 20 sehr steile Meter. Da wir durch unseren Rückzug schon viel Zeit verloren haben, gehe ich das Seil komplett aus und komme mit dem letzten Meter am Ausstieg an.



Mit Sanduhren geht's nach unten, und an den Ski angekommen, lernt Niklas warum man im Winter Ski dabei hat und keine Schneeschuhe, das ist nämlich latent schneller :) .


Facts:
Eisseefälle "links von Eiskönig, Namenlos"
WI5 120m + leichtes Einstiegsgelände
2 SL (WI4+, Wi5)
EB: Unbekannt
Ausrüstung: normale Eisausrüstung; 55m oder 60m Seile

Erstbegehung: Das Erbe der schlechten Skifahrer M 5 WI 7-

Ein Bericht vom Lieb Stefan in gewohnt lesenswerter Qualität findet ihr unter flugmeter.

Es gibt so Tage da lohnt sich alles, das Aufstehen, das Zusteigen, das Klettern ja und sogar das frieren am Standplatz. Am Sonntag den 14.02.2010 war so ein Tag.

Als wir gestern vom Torrero kamen, haben wir eine Linie beim Sektor Eismann an der Flüh gesehen, für die es sich wohl lohnt ein Wuschel große Friends und ein paar Haken mit zu schleppen. Später zeigte sich, dass das gedachte heute wohl etwas gewagt ist, da der frei hängende Zapfen am ende eines weit ausladenden Daches sehr fragil aussah. Da uns aber selten schnell die Ideen ausgehen, kletterten wir nicht nach rechts auf die Felsrampe sondern direkt nach oben unter einen weiteren freien Zapfen, der am ende eines 2m Daches angewachsen war.

Nun aber der Reihe nach. Einstieg ist direkt an dem Eisschild wo auch der Eismann einsteigt, diese erste Länge im Bereich WI 4- führt einen an den Punkt wo der Zeitspiegel vom Eismann abzweigt. Man bezieht am besten ganz rechts der breiten Säule Stand.
Damit es nicht zu langweilig wird bogen wir nun nach rechts unter die großen Eiszapfen ab, in der Erwartung dass eine dünne Eisglassur uns unter den Zapfen unserer Träume bringen soll. Eisglasur gab es keine dafür ein etwas brüchiger, etwas schlecht abzusicherner Kamin mit Allgäuausstieg (Grasnabe), klassischer M5 halt :) .



Eine einfache Rampe nach links lässt mich genau unter dem freien Zapfen Stand machen, aber noch weit genug unter dem Dach um nicht gefährdet zu sein. Das Bild das sich nun hier bot war grandios. Den Zapfen konnte man Augenscheinlich über einen frei hängenden Eisbart (eine feine Zapfenreihe) anklettern. So etwas hatte ich noch nie gemacht, weder im Vor- noch im Nachstieg. Stefan nahm sich dieser Aufgabe an.



Meine Idee den Eisbart zu durchschlagen und einfacher auf die andere Seite zu kommen, wurde verhindert, da der Vorhang doch mehrere 10cm an seinem Ansatz dick war und deshalb nicht brach. So klettert Stefan die leichtest mögliche Linie an dem Bart entlang bis zum Zapfen raus.



Da die erste Zapfenreihe zu kurz war musste man immer in der 2. Reihe antreten, was einen das ganze ungemein überhängend vorkommen lässt. Irgendwann hat man den Haxen draussen am ersten stabilen Zapfen und es kommt etwas Ruhe ins Spiel.



Nun muss man sich vorsichtig nach aussen arbeiten, da der Zapfen auf min. 10m frei hängt, ist es auch nicht ratsam das Ding zu stark zu malträtieren. Ganz am Stumpf bekommt der Bart mal eine kurze Eisschraube spendiert, vor allem für die Psyche, wir gehen einfach davon aus, dass es die Schraube im Fall eines Kollapses gezogen hätte (Glaube versetzt Eiszapfen).
Aber irgendwann steht man auf der Wurzel des Übels und kann eine Solide Schraube setzten. Der Rest ist Formsache 4 m senkrecht hoch und Stand.



Zuerst noch ganz gefesselt von Stefan seinem wilden Kampf mit dem filigranen Eisgebilde fällt mir plötzlich auf, dass ich da ja auch rauf muss, und ein Sturz ähnlich unratsam ist wie beim Vorsteigen, da durch das weite Pendeln der Zapfen ebenfalls abreisen kann und mir, da ich dann ja genau drunter häng auf n Grind fällt. Also gehe ich das ähnlich konzentriert an, mit den Hooks die schon drin sind, komme ich dann auch auf dem Zahnfleisch am Stand an....Affenartiggeil, was für eine Seillänge!

Strahlend wie Honigkuchenpferde klettern wir noch schnell die letzte Länge bis an die Tanne nochmal 30m WI 4 dann ist es vollbracht.


Einige Telefonate mit den locals hat bisher ergeben, dass dieser Zapfen wohl noch unbestiegen war, er wächst jedes Jahr fast gleich und präsentiert sich recht eigenständig, rechts von Zeitspiegel und links einer markanten Felsrampe die Koni Mathis mal zum anklettern eines der ganz großen Zapfen benutzt hat.



Grüße Stefan & Stef.

Facts:
Brandner Fluh - zentraler Teil.
"Das Erbe der schlechten Skifahrer" WI 7- M5 150m
Stefan Lieb & Stef Biggel am 14.02.2010
kühne Schlüsselseillänge mit Verletzungspotential E4/5

13.02.2010 Brandnertal "Torrero" M 6 WI 6

Nach langer Abstinenz vom Eisklettern war es mal wieder soweit. Tiefgekühltes Wasser und verschneiter Fels locken uns aus unseren warmen Stuben in die frei Natur. Ich durfte diesmal Stefan Lieb meinen Tourenpartner nennen, ein starker Kletterer der mit mancher Erstbegehung schon von sich reden machte, wer mehr wissen will, dem sei die Seite http://www.flugmeter.info
angeraten.

Eine 1/2 Woche nach glorreichem ;) bestehen unserer Skiprüfung trafen wir uns im Brandnertal. Die Brandner Flüh hat dieses Jahr sehr gute Verhältnisse. Um uns an das Vorarlberger Eis zu gewöhnen klettern wir Torrero. Eine Tour von Beat Kammerlander und Wolfgang Murxel aus dem Jahre 96.

Die erste Seillänge wartet mit einer kleinen Mixedpassage auf um auf das breite Eisschild zu kommen. Die Absicherung ist aber gut möglich, so geht es recht stressfrei unter die erste Zapfengalerie.



Über diese geht es erstmals wild ausschauend dann aber ganz gut gängig auf einen kurzen freihängenden Zapfen raus und über Kohlsalat bis unter die schöne mittlere Säule.



Diese war im Führer mit Wi6+ bewertet, dieses Jahr waren die Verhältnisse jedoch so gut, das Wi6 auch aussreicht. Das Eis ist hier durch die Sonneneinstahlung am Spätnachmittag plastisch und fast jeder Schlag sitzt aufs erste oder zweite mal.



Oben gibts noch eine kurze 3er Länge um am Baum anzukommen. Beim Abseilen kann man nocheinmal die wilden Zapfen betrachten. Grandios!















Mit Bier und Erdnüssen wird dann Abends über den nächsten Tag gesprochen, dazu aber später.

Grüße Stefan & Stef.

Facts:
Brandner Flüh, "Torrero" M6 Wi6 (100m)
Kammerlander & Murxel 1996
Zapfen und Säulen der Extraklasse für Kletterextase.

Monsterline WI 6 E3/4

09.02.10

Monsterline WI 6 E3/4 Pitztal

In Weixmannstall Parken und in ca.30 zum Einstieg.
Nach der ersten Sl ca.200Hm eine Rinne hinaufsteigen, dann macht man das wahre Monster in drei Sl.

Frank schleicht sich an die erste Sl.
Die Rinne.
Nach der Rinne geht es steil los.
Die Schlüssel Sl - dies ist wirklich ein Monster -
WOW !!!
Frank kommt die Wi 6 Sl nach.
Die letzten Meter ... Yeah... gleich sind wir oben !
Yes, wieder ein cooler/eiskalter Wasserfall mehr in der Tasche.
Schöne Grüße Frank und Axel.

Havanna WI 6

03.02.10

Der zweite Tag.
Weiter ging es noch am Abend ins Pitztal.
Dort haben wir gezeltet und nach einem gutem Frühstück (Cola und Prinzenrolle) ging es zu dem Fall Havanna WI6.

Facts:

Havanna WI6
1 SL WI 4+ und
2 SL ca 120 Meter WI 1-2 haben wir am langen Seil geklettert um Zeit zu sparen.
3 SL 60 WI 6 senkrechter Säulenhammer !




Trotz starkem Schneetreiben steigen wir ein.

Im flachem Stück sehen wir die mega Säule - 60m Steileis - Vorfreude !!

Nun kann es los gehen. Das Eis ist gut, nur die Dusche könnte man bisl wärmer stellen.
Gigantisch, was für eine SL.
Oben haben wir an einem Baum Stand gemacht. Super glücklich über diesen Erfolg seilen wir mal wieder sehr luftig ab.

Am Auto gibt es den verdienten Tropfen ...
... und um Kraft zu tanken gibts auch noch ein lecker Abendessen.

Viel Spaß beim Klettern wünschen Frank und Axel.
Servus.

Seebenseefall WI 6

02.02.10

Es geht wieder Richtung Alpen.
Erstes Ziel ist der Seebenseefall bei Ehrwald.

Diesen Fall sollte man gemacht haben.
Sein Aufbau ist einzigartig, wild, schön, WOW !

Wir starten durch, los geht es.