Köllenspitze Klettersteig

Köllenspitze Klettersteig
Köllenspitze 2238 m / Allgäuer Alpen

So, wieder mal ein Sonntag und die Andrea hat Frühschicht.
Für mich die Gelegenheit schnell eine Tour zu machen. Der neue Klettersteig auf die Köllespitze ist genau das richtige.
Gesagt getan.
Andrea zur Arbeit gebracht und selber gehts ins sonnige Tannheimertal.
Der Aufstieg geht schnell. Das Gepäck ist leicht.

Hier ging es hoch, meistens der Kante entlang.
Die Aussicht ist sehr gut. Der Steig geht durch schönen Fels. Steil und oft luftig.

Nach ca. der Hälfte kann man sich auf dieser Bank niederlassen und noch einmal Kraft sammeln für die letzten Meter.

In der Gipfelwand. Für einen Klettersteig richtig gut.

Nach kurzer Zeit stehe ich auf dem Gipfel.
Für Allgäuer Verhältnisse ist der Steig "Kaiserlich"!

So lässt sichs leben.

Die Fernsicht wieder spitze.
Rechts der Gimpel und links die Rote Flüh.

Für mich gings dann schnell Heim.
14 Uhr. Pünktlich hol ich Andrea ab von der Arbeit. Zusammen gings dann noch ins Blautal.
Klettern.

Grüße Axel

Infos:
Hier findet Ihr ein Topo vom Steig.
http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=2323

Direkte Südwand

Ulm, Sonntag in der Früh. Nebel, Nebel nichts als Nebel.
Was gibt es schöneres ?
Na klar ! Kaiserwetter im Tannheimer Tal!
Nach nur etwas mehr als einer Stunde Autofahrt sind wir bereit für den Aufstieg.
Noch ist es schattig und kalt.
Doch bis wir am Einstieg der Direkten Südwand der Roten Flüh sind hat auch die Sonne uns erreicht.
Wir genießen die warmen Strahlen und sehen die ersten Boten des Winters 2011/12 anhand der weißen Nordwände.

Die Route startet gemütlich. Die ersten Seillängen sind noch nicht im markanten Kaminsystem.
Bieten aber gute Risskletterei.

Nach der 4ten Sl beginnt das Kaminsystem. Es ist trocken. Was für ein Genuss.
Uns beiden macht es super Spaß und der Weg ist klar.

Direkt am Ausstieg steht das Gipfelkreuz.


Nach einer kurzen Gipfelrast machen wir auf zur Abseilpiste.
Schnell sind wir wieder unten.

Bier gibts dieses mal von der Tankstelle. Das Gimpelhaus hält Winterschlaf.


Direkte Südwand 6 (5+A0) an der Roten Flüh
Wandhöhe: ca. 240m
Kletterlänge: ca. 320m
Schwierigkeiten: eine Stelle 6 und mehrere im 5ten Grad. Rest 4 und 4+
Charakter: Tolle Klassische Kletterei folgend eines Riss- und Kaminsystems.
Die Absicherung ist gut mit Bohrhaken. Klemmkeile erledigen den Rest.



Grüße Andrea und Axel

Augsburger Höhenweg

Auf den Augsburger Höhenweg aufmerksam geworden bin ich durch die Sendung bergauf bergab. Damals begleitete das Kamerateam eine Gruppe auf dem Weg von der Augsburger zur Ansbacher Hütte im Lechtal. Mein Plan war es, nicht vom Inntal aus zu starten, sondern über die Memminger Hütte gehen.
So geht es mit dem Zug erst einmal Richtung Reute. Da ich erst kurz nach 21h dort bin, fährt leider auch kein Bus mehr nach Bach (Ausgangsort für den Hüttenzustieg). Also muss eben das Rad her halten, dass eigentlich nur den langen Zustieg durch das Parseiertal abkürzen soll. Um kurz nach 0.30h komm ich dann endlich an der Materialseilbahn der Memminger Hütte an. Kurz noch etwas essen, in den Schlafsack rein und Augen zu.


Am nächsten Morgen dann der Aufstieg zur (geschlossenen) Hütte. Dem Weg sieht man an, dass er zur Hauptsaison von sehr vielen Leuten begangen wird (ist ein Teil des E5). Oben angekommen trockene ich erst mal die Sachen, die von der Herbstnacht doch recht feucht sind. Ein wunderschöner Platz, vorallem, wenn man alleine ist.


Vorbei an mehreren Bergseen geht es über den Spiehler Weg Richtung Parseier Spitze.






Der Aufstieg zur Patrolscharte ist sehr gut versichert, was bei den Verhältnissen auch gut so ist.

Um kurz vor 14h stehe ich dann vor der Südostflanke der Parseier Spitze. Da der eigentliche Höhenweg erst jetzt beginnt (die Augsburger Hütte liegt ganz in der Nähe), verzichte ich auf den Gipfel.




Das Gipfelerlebnis nachholen, kann ich dann am 2968 hohen Dawinkopf.


Der Weg dorthin (und auch danach) ist relativ neu und klettersteigähnlich versichert.


Nach einer weiteren Stunde Gehzeit erreiche ich die Dawinscharte.


Nun folgt das schwerste Stück des Höhenweges.




Durch die Nordflanke der Eisenspitze geht es über steile Geröll- und Schneefelder hinüber zur Parseierscharte.
Die Absicherung ist auch hier gut


und manchmal auch sehr kreativ.



Spannend sind dann die letzten Meter. Ein sandig, schiefriger Hang (ca. 45 Grad steil) muss jetzt ohne Sicherung (hier lässt sich nichts anbringen) gequert werden.
Ein paar Minuten später stehe ich dann vor dem Roland Ritter-Biwak der Sektion Augsburg.


Die Notunterkunft bietet Platz für 4 Leute. Alles ist sehr gut instand gehalten und gepflegt.


Am nächsten Morgen geht's um 7 h weiter.



Vor mir liegen noch die tobeldurchzogenen Südhänge von Griesmutte-, Schwarzloch- und Stierlochkopf.


Alles ist schneefrei und trocken. Allerdings sind hier die Steiganlagen teilweise noch nicht saniert (Stahlseile liegen schon bereit).
Am Winterjoch verlass ich dann den Weg zur Ansbacher Hütte und steige über die Grießl Scharte (ganz neu versichert) ins Langkar ab.


Für Erschließer, die ihre Bohrmaschine erst einmal einen halben Tag durch die (sehr schöne) Gegend tragen wollen, findet sich hier oben noch genügend Potential.


An der Schafgufel und der wunderschönen Freispitze vorbei geht es dann zurück ins Parseiertal.



Ein halbe Stunde später sitze ich dann wieder auf meinem Fahrrad. Nachdem mich der Hinweg nicht umgebracht hat, wird auch der Rückweg mit dem Velo in Angriff genommen.
Noch nen Tip. Wenn man in Reute auf den Zug warten muss und noch Zeit hat. Bier kaufen und an den Lech sitzen.

Grüße,

Frank

Facts
Augsburger Höhenweg
Lechtal

Der Augsburger Höhenweg verbindet die Ausgburger Hütte (2298 m) mit der Ansbacher Hütte (2376 m). Bei normalen Verhältnissen beträgt die Gehzeit 8 bis 10 Stunden. Der Weg über die Memminger Hütte läßt sich komplett vom Lechtal aus machen.

Material: Helm, Steigeisen und Pickel. Nachdem die Steiganlagen so gut ausgebaut sind, kann man eine Klettersteigset mitnehmen (geht aber auch gut ohne).

Höfatsüberschreitung vom West- auf den Ostgipfel (II)

Schon während unserer Krottenspitzenüberschreitung vom letzten Wochenende, ging mein Blick immer wieder Richtung Höfats. Sie zählt für mich zu den Bergen, die einen zugleich abschrecken und anziehen. Ein wahrlich mystischer Berg.
Bernhard von dem Vorhaben einer Überschreitung zu überzeugen war dann gar nicht so leicht. Er hatte als Mitglied der Neu-Ulmer Bergwacht früher schon bei der Versorgung der Biwakschachtel geholfen und keine guten Erinnerungen an den Berg.
Mit den Rädern geht es über Gerstruben taleinwärts bis zum Inneren Höfatstobel. Von dort aus schlängelt sich ein schmaler Pfad steil nach oben Richtung Höfatswanne.





Nach gut 2 Stunden erreichen wir die (seit 2007 nicht mehr besetzte) Biwakschachtel der Bergwacht.



Nach kurzer Rast und Bewaffnung mit unseren Eishämmern setzen wir den Aufstieg fort. Auf Steigspuren geht es über schiefrige Rippen, Rinnen und steiler werdendes Gras Richtung Westgipfel.





Auf diesem angekommen wir mir schnell klar, dass man in diesem Gelände keinen Fehler machen darf. Der Blick geht Richtung Mittel- und Ostgipfel.



Absteigend und querend erreichen wir die Höfatsscharte vor der pfeilerartigen Kante zum Mittelgipfel.





Der Aufstieg erfolgt über gestufte Graspolster und schiefrig-mürben Fels.





Die anschleißende Querung der Gratschneide gestaltet sich sehr spannend. Das dünne Graspolster ist feucht und nach links bricht die Wand senkrecht nach unten ab.



Die schwierigste Stelle für Bernhard, meine folgt ein paar Meter weiter drüben.
Nach dem abklettern in die nächste Scharte stehen wir vor dem 35m hohen Ostgipfel-Nordgrat.



Sieht ja nicht so schwer aus, denke ich mir noch. 2 Minuten später finde ich mich rechts des Grates in einer 80 Grad steilen Welt aus Graspolster und brüchigem Fels wieder. Ich schaue zu Bernhard (der hinter mir klettert) und weis, dass ich Mist gebaut habe. Schlagartig wird mir klar, wenn jetzt etwas ausbricht...
Über eine kleine Leiste und die von Bernhard angesagten Tritte geht es zurück auf den Grat.
Auf dem Ostgipfel ankommend brauche ich erst einmal ein paar Minuten, bis ich das Andrenalin wieder im Griff habe. Das war knapp.



Der Blick zurück Richtung Mittel- und Westgipfel





und zu neuen Ufern???



Nach der ausgedehnten Gipfelrast geht es über den Südsüdostgrat hinunter zum Älpelesattel.





Auf dem Weiterweg ins Dietersbachtal zeigt sich der beginnende Herbst von seiner schönsten Seite.





Über die Dietersbacher Alpe (Bier!!!) gehts zurück zu den Rädern.

Grüße,

Bernhard und Frank

Facts
Höfatsüberschreitung von Westen nach Osten (II)
Allgäuer Alpen

Wir hatten Gurt, Seil und Steigeisen im Rucksack. Bei den angetroffenen Verhältnissen reichen stabile Bergschuhe aus. Große Vorsicht ist bei Nässe geboten. Seilsicherung ist aus meiner Sicht sehr schwierig, da kaum verlässliche Sicherungspunkte am Grat zu finden sind (habe 3 Haken gesehen, von denen man 2 mit der Hand ziehen konnte).