Pause beschreibt den Grat als das verwegenste in seinem Buch der 100 Extremrouten. Schon die nüchternen Fakten sind herausragend. Knapp 1,5 km Kletterlänge die sich in knapp 35 Seillängen unterteilen, viele davon im 5. und 6.Grad einige sogar noch schwerer. Jede Seillänge muss fast ausschließlich eigenverantwortlich abgesichert werden. Auch die sanfte Sanierung von 1991 durch Hans Berger und Gef. haben daran wenig geändert. Die alpine Herausforderung wird einem klar wenn man das erste mal das Seil abzieht. Ein verhängen bedeutet Hubschrauber und man muss gleich 5mal Abseilen während der Tour. Auch sind die Rückzugsmöglichkeiten mehr als bescheiden. Man ist über die Scharten zwar immer mit 4-5 Abseillängen unten aber die Stände dort sind teils schimmlig alt und sehr schlecht eingerichtet. Lediglich vom 2. Turm kommt man auf einer der neueren Touren wohl recht verlustarm hinunter.
Das ist aber alles nur Geschwafel, wenn man das erste mal unter diesem wild gezackten Gratmonument steht, die Kondition und das Wetter passt, muss man da hoch. Es ist wohl der beste Granit im Alpenraum.
Frank und ich entscheiden die SO-Wand als einstieg zu wählen, es hat den Tag zuvor noch geregnet bis in den Abend, hier hofften wir wenigstens einigermaßen trockenes Felsmetier zu finden. Leider wurden wir enttäuscht. Aus den Graspolstern siffte es noch gewaltig. Sollte das uns abhalten .
Frank pfeift sich noch einen Eporiegel rein oder so.... und los geht’s.
Schön das man gleich im 7.Grad die erste Länge klettern kann. So kalt und mit einem Rucksack für ein Biwak mach das richtig "FUN" *ätz* . Aber unsere Taktik war klar, wir wollen es auf 2 Tage auslegen und lieber eine leichte Biwakausrüstung mitnehmen. Dadurch können wir deutlich später Einstiegen und die erste Länge ist schon etwas angewärmt. Außerdem ist der Stress geringer, der Genuss höher und die Gefahr Fehler zum machen auch nicht ganz so groß. Aber die erste Länge will trotzdem wissen ob man klettern kann. Nun sind wir aber an den Granit gewöhnt und auch das Luder auf dem Rücken ist keine unbekannt mehr. Es stört zwar gewaltig das alles wichtige nass ist, aber man kommt hoch und das zählt....erste Hürde geschafft. Im Nachstieg macht’s dann mehr Spaß, aber das ist ja normal ....
Nach der ersten Länge wird das Gelände zum ersten Turm von Länge zu Länge etwas leichter, bis zu der Ausstiegslänge auf den ersten Turm.
Die zieht dann noch mal deutlich an, durch eine Verschneidung die tatsächlich wie ein offenes Buch auskuckt.
Nun die erste Abseilfahrt in die Scharte zw. 1. und 2. Turm. Hier zieht ein gut 80m langer Riss nach oben, respekteinflössend. Ok, ich bin dran! Mir hat zuerst recht geschaudert, geht dann aber ganz gut und macht sogar richtig Spaß....Frank darf es im Nachstieg auch voll genießen, muß er auch... Denn das was ihn gleich erwartet ist etwas Nervenaufreibend.
Frank hat die Ehre den sog. Holzkeilriss zu erklimmen. Es beginnt gut, der Riss schluckt die Camalots gleich Haufenweise. Alles Paletti, sogar ein BH dabei. Zu dumm... Frank hat alle großen Camalots auf den ersten 30m verballert. In Erwartung das Gelände legt sich oben bald zurück. Doch nur eine kleine Stufe und ein schöner 15m langer Schulterriss erwarten ihn. Ja... auch Holzkeile sind Sicherungspunkte.....MUHAHAHA.
Der Vorteil nun wird der Grat für einige Länge etwas zahmer, man muss immer noch ordentlich klettern, aber es ist nicht mehr so anstrengend für Arm, Fuß und Kopf. Aber fürs Auge .
Doch zwei schwere Lägen erwarten uns heute noch, ein Risskamin und eine 6er Wandkletterei. Diesmal bekomm ich den unangenehmen Part, dieser besch.... Risskamin (Falls man’s nicht sieht, Das ist senkrecht und oben leicht overhänging).
Ich hatte mir Frank seine Länge dann schon angeschaut und hatte ein etwas schlechtes Gewissen, sollte schon wieder ich die leichtere Länge bekommen haben? Aber es erwies sich dann als beste Kletterei des Tages und schon waren wir am Gipfel des 4. Turmes.
Nur noch einmal Abseilen und zum Hotel Salbit queren. Gut eine kurze 4 ist noch dazwischen, aber das geht im rauschen unter.
Welcome to the Hotel "Salbitschijna"....what a lovely place....
Mei ham mir gut gschlafen, echt jetzt. Das ist gut so, weil ein, zwei Prüfungen haben wir am nächsten Tag noch vor uns.
Es geht gemütlich los, eine 5 die wir uns ausversehen Teilen muss zum aufwärmen genügen. Wir klettern nicht so früh, den Zeit haben wir genug und Sonne beim klettern ist ein Partner den ich nicht oft sehe.
Frank sagte das er nach dem Holzkeilriss bestimmt schlecht träumt, nun kommt die Länge von der ich wahrscheinlich schlecht Träume.
Der Tolle 7- Quergang, wahrscheinlich mal mit unzähligen Haken gespickt, ist er nun komplett ausgenagelt.
Na dann rein ins vergnügen. Ich habe den 0.3 Camalot (den kleinsten den wir dabei haben) schon hergerichtet, 2m Travers und ich will ihn setzen....verdammmmmt das Ding ist zu groß ich kann in der gestammten Hangelleiste in meiner Reichweite nichts finden wo er passt, ich klettere zurück.... Also anders.... Ich nehme unsere Geheimwaffe heraus, die Ballnuts, kleine Slider. Einen soliden Friend kann ich am Beginn legen und los geht’s, nur frei klettern mit Ballnuts Sicherung an meiner Sturzgrenze, das darf gerne wer anders machen. Ich war froh das sie beim technischen klettern nur etwas geknirscht haben. In der Mitte des 15m Quergangs kann ich endlich einen guten Cam legen und weiter geht’s frei bis an den Stand. Bis Frank bei mir ist, ist das Adrenalin auch im Kopf und ich grinse wie ein Honigkuchenpferd. Er hat den Quergang noch kurz zurückfotografiert.
Die nächste Länge gehört dann wieder zu den schönsten im Grat und führt uns zu dem obligaten Pendelquergang....sehr interessant aber weniger kompliziert wie man uns weiß machen wollte.
Auch die Bohrhakenleiter nach dem Pendler war nicht ganz so angsteinflössend wie wir erst geglaubt hatten, aber es war sicher von Vorteil, das Frank etwas Größer ist. Früher ging’s durch den überhängenden Riss links...war bestimmt auch spannend .
So ich darf nun das machen was ich am besten kann, immer hart am Grat gehen .
Aber nun ist der Gipfel nicht mehr weit, eine anstrengende Risslänge noch und der Weg nach oben ist frei. Mit unschweren Querungen am Grat kommt man schnell unter die Gipfelnadel.
Klar die müssen wir noch hoch. Aber das Luder lass ich unten, oha, ohne Rucksack ist ja fast wie fliegen.....da kann man auch a weng Posen.
GESCHAFT!!!!!!! Oben....a mächtigs Gschroi hom mer veranstaltet, aber kann man es uns verdenken ?
Das Grinsen fällt uns mal nicht schwer.
Schön kann man auf getane Arbeit zurück blicken
Wir sind hoch zufrieden und auch etwas ermattet, unsere Taktik ging gut auf. Und das Abstieg vom Salbit ist ja mehr Formsache.....
Sers,
Frank und Stef.
Das ist aber alles nur Geschwafel, wenn man das erste mal unter diesem wild gezackten Gratmonument steht, die Kondition und das Wetter passt, muss man da hoch. Es ist wohl der beste Granit im Alpenraum.
Frank und ich entscheiden die SO-Wand als einstieg zu wählen, es hat den Tag zuvor noch geregnet bis in den Abend, hier hofften wir wenigstens einigermaßen trockenes Felsmetier zu finden. Leider wurden wir enttäuscht. Aus den Graspolstern siffte es noch gewaltig. Sollte das uns abhalten .
Frank pfeift sich noch einen Eporiegel rein oder so.... und los geht’s.
Schön das man gleich im 7.Grad die erste Länge klettern kann. So kalt und mit einem Rucksack für ein Biwak mach das richtig "FUN" *ätz* . Aber unsere Taktik war klar, wir wollen es auf 2 Tage auslegen und lieber eine leichte Biwakausrüstung mitnehmen. Dadurch können wir deutlich später Einstiegen und die erste Länge ist schon etwas angewärmt. Außerdem ist der Stress geringer, der Genuss höher und die Gefahr Fehler zum machen auch nicht ganz so groß. Aber die erste Länge will trotzdem wissen ob man klettern kann. Nun sind wir aber an den Granit gewöhnt und auch das Luder auf dem Rücken ist keine unbekannt mehr. Es stört zwar gewaltig das alles wichtige nass ist, aber man kommt hoch und das zählt....erste Hürde geschafft. Im Nachstieg macht’s dann mehr Spaß, aber das ist ja normal ....
Nach der ersten Länge wird das Gelände zum ersten Turm von Länge zu Länge etwas leichter, bis zu der Ausstiegslänge auf den ersten Turm.
Die zieht dann noch mal deutlich an, durch eine Verschneidung die tatsächlich wie ein offenes Buch auskuckt.
Nun die erste Abseilfahrt in die Scharte zw. 1. und 2. Turm. Hier zieht ein gut 80m langer Riss nach oben, respekteinflössend. Ok, ich bin dran! Mir hat zuerst recht geschaudert, geht dann aber ganz gut und macht sogar richtig Spaß....Frank darf es im Nachstieg auch voll genießen, muß er auch... Denn das was ihn gleich erwartet ist etwas Nervenaufreibend.
Frank hat die Ehre den sog. Holzkeilriss zu erklimmen. Es beginnt gut, der Riss schluckt die Camalots gleich Haufenweise. Alles Paletti, sogar ein BH dabei. Zu dumm... Frank hat alle großen Camalots auf den ersten 30m verballert. In Erwartung das Gelände legt sich oben bald zurück. Doch nur eine kleine Stufe und ein schöner 15m langer Schulterriss erwarten ihn. Ja... auch Holzkeile sind Sicherungspunkte.....MUHAHAHA.
Der Vorteil nun wird der Grat für einige Länge etwas zahmer, man muss immer noch ordentlich klettern, aber es ist nicht mehr so anstrengend für Arm, Fuß und Kopf. Aber fürs Auge .
Doch zwei schwere Lägen erwarten uns heute noch, ein Risskamin und eine 6er Wandkletterei. Diesmal bekomm ich den unangenehmen Part, dieser besch.... Risskamin (Falls man’s nicht sieht, Das ist senkrecht und oben leicht overhänging).
Ich hatte mir Frank seine Länge dann schon angeschaut und hatte ein etwas schlechtes Gewissen, sollte schon wieder ich die leichtere Länge bekommen haben? Aber es erwies sich dann als beste Kletterei des Tages und schon waren wir am Gipfel des 4. Turmes.
Nur noch einmal Abseilen und zum Hotel Salbit queren. Gut eine kurze 4 ist noch dazwischen, aber das geht im rauschen unter.
Welcome to the Hotel "Salbitschijna"....what a lovely place....
Mei ham mir gut gschlafen, echt jetzt. Das ist gut so, weil ein, zwei Prüfungen haben wir am nächsten Tag noch vor uns.
Es geht gemütlich los, eine 5 die wir uns ausversehen Teilen muss zum aufwärmen genügen. Wir klettern nicht so früh, den Zeit haben wir genug und Sonne beim klettern ist ein Partner den ich nicht oft sehe.
Frank sagte das er nach dem Holzkeilriss bestimmt schlecht träumt, nun kommt die Länge von der ich wahrscheinlich schlecht Träume.
Der Tolle 7- Quergang, wahrscheinlich mal mit unzähligen Haken gespickt, ist er nun komplett ausgenagelt.
Na dann rein ins vergnügen. Ich habe den 0.3 Camalot (den kleinsten den wir dabei haben) schon hergerichtet, 2m Travers und ich will ihn setzen....verdammmmmt das Ding ist zu groß ich kann in der gestammten Hangelleiste in meiner Reichweite nichts finden wo er passt, ich klettere zurück.... Also anders.... Ich nehme unsere Geheimwaffe heraus, die Ballnuts, kleine Slider. Einen soliden Friend kann ich am Beginn legen und los geht’s, nur frei klettern mit Ballnuts Sicherung an meiner Sturzgrenze, das darf gerne wer anders machen. Ich war froh das sie beim technischen klettern nur etwas geknirscht haben. In der Mitte des 15m Quergangs kann ich endlich einen guten Cam legen und weiter geht’s frei bis an den Stand. Bis Frank bei mir ist, ist das Adrenalin auch im Kopf und ich grinse wie ein Honigkuchenpferd. Er hat den Quergang noch kurz zurückfotografiert.
Die nächste Länge gehört dann wieder zu den schönsten im Grat und führt uns zu dem obligaten Pendelquergang....sehr interessant aber weniger kompliziert wie man uns weiß machen wollte.
Auch die Bohrhakenleiter nach dem Pendler war nicht ganz so angsteinflössend wie wir erst geglaubt hatten, aber es war sicher von Vorteil, das Frank etwas Größer ist. Früher ging’s durch den überhängenden Riss links...war bestimmt auch spannend .
So ich darf nun das machen was ich am besten kann, immer hart am Grat gehen .
Aber nun ist der Gipfel nicht mehr weit, eine anstrengende Risslänge noch und der Weg nach oben ist frei. Mit unschweren Querungen am Grat kommt man schnell unter die Gipfelnadel.
Klar die müssen wir noch hoch. Aber das Luder lass ich unten, oha, ohne Rucksack ist ja fast wie fliegen.....da kann man auch a weng Posen.
GESCHAFT!!!!!!! Oben....a mächtigs Gschroi hom mer veranstaltet, aber kann man es uns verdenken ?
Das Grinsen fällt uns mal nicht schwer.
Schön kann man auf getane Arbeit zurück blicken
Wir sind hoch zufrieden und auch etwas ermattet, unsere Taktik ging gut auf. Und das Abstieg vom Salbit ist ja mehr Formsache.....
Sers,
Frank und Stef.
Haben den Grat im Spätherbst 1980 als junge 17 jährige Burschen gemacht, total ahnungslos, aber voller Feuer. Einzige Routenbeschreibung war die Kopie der Skizze aus dem Extremen Pause. Sind am Nachmittag eingestiegen (2 Liter Wasser am Einstieg vergessen),(einzige Bewaffnung ca. 3 kleine Stahlkabelstopper) und 2 Tage später total am Arsch und unglaublich dehydriert am Gipfel angekommen. Reden konnten wir aufgrund der Dehydration kaum noch; gefroren haben wir die zwei Biwaknächte unglaublich; und als wir danach auf der Salbithütte ankamen, und der Hüttenwirti uns als dato jüngste Begeher ehrte, waren wir für einen Moment die glücklichsten jungen Burschen der Welt. Unser Problem: am nächsten Tag war wieder Schule, und wie sollten wir es bis dahin schaffen!!!
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