Free Solo

Nach einigen Free Solos von früher,
viele leichte im Blautal und auch Highlights wie Jump 7+/8- am Breitfels,
Slowhand 8- am Schildfels,
Alte Ostwand 6 und der Bohrtrottel 7+/8- am Katzentaler Fels hatte ich erst mal genug von der Kletterei ohne Seil.

Nach 2 Jahren nicht allzu vielem Klettern, da andere Themen wie Hochzeit, Hausumbau, Renovierung und Nachwuchs doch auch den ein oder anderen freien Tag in Anspruch genommen haben.

Doch das Verlangen nach der Spielart des Kletterns ohne Seil und doppelten Boden ließ mich nicht los.
Oft überlegte ich mir welche Tour sich anbietet und sich lohnt.
Im Herbst gings dann ein zwei Mal an die Untere Peilerwand, ich kletterte immer wieder die Ave Maria(8+).
 Eine schöne Kletterei an einer Platte und nach der ersten Hälfte sind die Hauptschwierigkeiten vorüber, oben gehts dann leichter und der Ausstieg bietet sich auch an für ein Solo.

An meinem Geburtstag wars dann soweit. Toprop kletterte ich die Route nochmal ca.5 mal ohne Pause.
Das Wetter war super und nach einer Verschnaufpause, Kuchen und Getränk legte ich den Gurt zur Seite und wollte nur mal schauen wie sich der Einstieg anfühlt mit Option noch mal herunter zu Klettern.

Doch alles lief rund und plötzlich gings flott voran, Meter für Meter und schon war ich auch oben.
Ein tolles Gefühl, nach so langer Zeit wieder ein Solo, alles ging gut und für dieses Jahr werd ich nur noch beim Bouldern kein Seil dabei haben.
Was die nächsten Jahre mit sich bringen werden wir sehen.....so dann wünsch ich ne gute Zeit.

Grüße Axel

 

Wetterstein - Schüsselkar Friedenspfeife 8+

Der Schnee ist angekündigt das Wetter noch dem Goldenen Oktober entsprechend. Ich möchte nochmal ins Alpine!
Andi aus dem Institut ist von meinem, sicher vorschnellen, Vorschlag "Friedenspfeife" begeistert. Gut das der stets bescheidene aber bärenstarke Andi mit dabei war, ich wär da wahrscheinlich nicht hoch gekommen, zumindest nicht in dem Sportskletterstil der für diese begeisternde Tour angedacht ist.

Zu einer sehr soliden Bohrhakenabsicherung muß man aber schon den einen oder anderen Friend legen und das auch in 8+ Längen. 


Echt ein steiles Gemäuer, fast jede Seillänge hängt über, nur die ersten 2 sind "nur" senkrecht, das geht brutal auf die Kraft.

Super Spätherbsttag begtleitet uns, das ist das ganz tolle in meiner momentanen Wahlheimat: man macht es halt mal kurz weils fast ohne Auto geht.


Die erste Platten 8. Es ist eine echte Knackige aber super Schöne Seillänge.

 Dir nächste 7 ist sehr anhaltend schwer und unangenehm, aber es hat begeisternde Löcher und Leisten. Bei aussreichend Ausdauer eine phänomenale Länge.

 Andi gibt Gas: Eine 8- streßt ihn nicht, echt wilde Kletterei.

Nach oben hin wird's eher besser statt schlechter und das, wo es unten doch schon spitze war. Aber ich bin lahm in den Händen, Genieße die knifflige Kletterei trotzdem, Andi übernimmt die beiden letzten Längen beide 8+.
4 mal Überhängend abseilen! Beim Abseilen wird nochmal klar wie steil es war, gewaltig! Ach ja Exen einhängen ist auf dem Rückweg oft pflicht...Sonst wird's anstrengend.

Hinweis: 7+ obl. gilt nur für den Nachsteiger, ich glaub das der Vorsteiger mit 7+ obl. nicht hoch kommt, zumindest ned ohne Technotricks.

Bergell - Piz Badile Nordkante (1200m, 5+)

Kurz vor 2h. Endlich liegen wir in unseren Schlafsäcken. Die Strecke von Ulm ins Bergell hat sich mal wieder ewig gezogen. Egal, erst mal ne Mütze voll Schlaf.
Am nächsten Morgen (Sonntag) schlafen Christoph und ich aus und starten dann den Aufstieg in Richtung Badile.


Zur Mittagszeit sind wir dann angeseilt und nehmen die ersten Seillängen der Kante in Angriff. 


Die NO-Wand ist im oberen Teil schon von einem leichten Schnee- und Eispanzer überzogen. Die Kante ist trocken und der Fels angenehm warm.


Den ersten Schneekontakt gibt es dann kurz vor der Rischplatte in der 8ten SL.


 
Der zweite und dritte in der 19 bzw. 20 SL. sind dann schon spannender. 


 Danach wieder perfekt Verhältnisse gepaart mit wahnsinnigen Aus- und Tiefblicken.



Kurz nach 17h sind wir dann am Gipfel.

 Magische Momente, wie sie oft nur ein Bergsteiger erleben darf...

  
An den Abseilstellen ist dann Geduld gefordert.

Langeweile kommt trotzdem nicht auf.





Um kurz vor 23h trudeln wir dann endlich auf der Gianetti ein. Dank der Schweizer Gruppe, die sich angemeldet hat, kommen wir noch in den Genuss von Nudeln mit Pesto (und eines Schnaps). Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an den Hüttenwirt. 
Am nächsten Tag geht es dann über die Pässe Porcellizzo und Trubinasca zurück zur Sasc Furä.
  
Seilschaft an der Dente della Vecchia rechts vom Weg



Punta Trubinasca









Der Rückweg ist landschaftlich grandios, aber auch lang und sehr anstrengend.

Facts

Piz Badile Nordkante (1200m, 5+)
Bergell

Material: 10 Expressen und ein 60 Meter Doppelseil. Camalots (0,3-2) und ein kleines Keilset

Topo: Topoguide


Große Zinne, Hasse-Brandler (8+ od. 6 A3)

Spontan hatte ich mal 2 Tage Zeit privat zu Klettern, das muß natürlich genutzt werden. Seit Axel und Frank vor 4 Jahren die Hasse Brandler Führe in den Nordabstürzen der Großen Zinne gemacht haben, suche ich auch immer ein Zeitfenster das mir eine Begehung der Tour ermöglicht. Jedoch die Bergführerausbildung beschränkt einen Zeitlich einfach sehr. Aber am 11.09. soll es so weit sein, spontan kann ich Simon als Seilpartner gewinnen.

Am Sellapass klettern wir uns in der Abramkante ein, ich muß mich erst wieder an das  steile Dolomitengemäuer gewöhnen, auch was, eigentlich muß ich an das Klettern allgemein wieder gewöhnen nachdem Eis und Schnee die letzten Monate mein Bergsein bestimmt haben.

Wir wechseln dann nachts rüber an den Zinnenparkplatz, der tolle Trick einfach spät dran zu sein hilft gar nix mehr, da auch in Südtirol die Modernheit Einzug hält und die Mautstation voll Automatisch ist. Die Schranke steht nicht mehr einfach offen ... 27€ für diesen Feldweg, die haben ja den Ar... offen!

Um 7 Uhr geht's los am Zinnenparkplatz. Außer uns noch gefühlt 200 Andere. Na, wird vielleicht gemütlich voll in der Nordwand.


Das erste mal seit langem wieder in die Nordflucht geschaut. Da wollen wir hoch? Gibts das auch flacher? ... Nicht? ... Na dann hilfts halt ned. Ich weiß zwar dass ich nicht gut vorbereitet bin, vertraue aber auf meine alpine Trickkiste.


Also auf zur steilen Spielwiese. Verstehe nicht warum so viele von der anderen Seite zusteigen, hier ist voll die Autobahn.


Zum Warmklettern mal ein recht giftiger 5er, zu allem Überfluß auch schlecht abzusichern...jeppie a je Schweinebacke!


Nach ganz kurzen Orientierungsschwierigkeiten geht es schön Abwechselnd nach oben, jeder von uns ist begeistert von der unerwartet schönen Kletterei. Da wir nur 2 Seilschaften in der Hasse sind, frägt man sich wo die Anderen gefühlten 200 sind.



Ah da sind die Anderen ... die Perlenkette der Comici, steineschmeißende Wutbürger sämtlicher Nationen, da braucht man kein Fernsehen mehr :) .


A bissel was zum Legen haben wir schon dabei wobei man das im unteren Teil nicht so dringend braucht.


Schaut oft schwerer aus wie es dann ist, aber auch die untern Längen bis 7+ pumpen gewaltig. Ist nicht alles flach was steil aussieht!


 Da der Simon den Foto hat, gibt's ausnahmsweise mal ein Bild von dem berühmten Quergang zurück. Auch eindrücklich.


 So, schluss mit lustig jetzt wirds richtig steil. Keine Frage das ist wohl das Eindrücklichste was ich an Ausgesetztheit bisher erlebt habe ... geil :) .


Leider sind die Dächer watschelnass, so werden nicht viele Meter gemacht ohne die Haken und diverses anderes Irgendwas mit dem Körpergewicht zu testen.


Bewegungsstudie im Dach ... ja wo isser den der nächschte Hakl?


Volksportart im großen Dach...rumhängen...ich müsst grad lügen wenn ich behaupten würd dass des ned anstrengend wär.


Naja, Simon holt mich schnell von dem unbequemen Stand weg. Gott sei dank! Die Tour ist übrigens eine gute Entscheidungshilfe wenn man sich frägt ob der 7 Jahre alte Klettergurt ausgetauscht gehört.  


Hurga Hurga, langsam gibt's beginnende Krämpfe in den Oberarmen. Aber hier magst freiwillig nimmer abseilen. Gehen tut's sicher, easy ist's sicher ned. 


Vom blöd Schauen wird die Wand auch ned flacher ... aber auch ned steiler :) . 


So des Gröbste wär geschafft dachten wir, nur noch a paar 5er hoch spazieren. Naja ich bin glücklicherweise von Frank und Ax ihren Berichten gewarnt.


Der 6er war nochmal sauschwer, danach wird's halt klassisch. Aber den kurzen Moment Sonne genießen wir trotzdem.


Ich darf die schöne feuchte Kaminsau machen...schaut auch schlimmer aus als es ist. Alte Regel, bei Moos lässt halt ned los.



Die letzte Länge trifft mich im dunkel werden, Simon ist schon auf dem Biwakband. 19.30 Uhr Ausstieg, etwas später als geplant. Wir warten noch auf die Seilschaft hinter uns damit wir im Abstieg zusammen sind. Durch einen gewaltigen Seilzug zieht sich das bei ihnen ein bisschen, wir leisten noch schnelle Hilfe und dann geht es zum Normalweg. Muss man sich schon a bissel zusammen nehmen um da sicher runter zu kommen.

Scho a brutal eindrückliche Tour, hat schon mal jemand erwähnt das der Huber ned alle Tassen im Schrank hat? Meiner Meinung nach härteres Solo als das vom Auer im Fisch, auch wenn die Tour klettertechnisch etwas leichter ist.

Beste Grüße aus M'Wald,
Stef.

Gimpel-Nordwand - Schrei aus Stein 9-/9 (8-,A0)

Die Gimpel Nordwand zieht mich seit Jahren immer wieder in ihren Bann. Die Schertelplatte war meine erste Tour, vor ein paar Jahren die Direkte Nordwand (mit Stef) ein absolutes Highlight und jetzt die 2005 von Walter Hölzler und Lena Fackler eingerichtete Schrei aus Stein.

Mit den Rädern geht’s kurz vor 8h los Richtung Reintal. Axel (mit neuem „Brüno-Hösle“) freut sich sichtlich auf die kommenden Aufgaben.


Unterhalb der Otto Mayr Hütte parken wir die Bikes um nach einer weiteren halben Stunde dann am Einstieg zu stehen.


Erstes Schmunzeln – der Routenname befindet sich auf Höhe des ersten Bohrhakens. Axel checkt gleich mal aus, ob wir auch richtig sind. Die folgenden 5 Seillängen auf das Gimpelband lassen sich gut klettern, in der ersten 7er-Länge darf dann gleich mal eingestromt werden.

2. SL (6+, 30m) - Tolle Lochplatte

4. SL (7, 30m)

4. SL (7, 30m) - besagte Stromstelle

Vom Band aus hat man einen tollen Einblick in die Schertelplatte (mit Seilschaft).


Nach weiteren 4 leichten (aber extrem brüchigen) Seillängen geht es dann richtig los. Die erste 7+ Seillänge (40m) ist der Oberhammer!!!








Nach weiteren 3 Längen (7+, 6 und 6+) stehen wir dann vor diesem 20 Meter hohen Monster aus Fels.


Jetzt heißt es...








 Axel versucht sich nach einer kurzen Pause ein 2tes mal und scheitert knapp. Seine Motivation??? Dieser Zug...

Ganz entspannt war ich trotz Seil über mir nicht. Hatte das Gefühl, die Schuppe wackelt :-)

Die Seilschaft im oberen Teil der Schertelplatte

Die restlichen 3 Längen (6+, 7-, 7+) zum Heel-Schreck-Turm bieten dann nochmals tolle (aber auch fordernde) Klettermeter.








Der Blick geht nach links...

Nach einer kurzen Linksquerung stehen wir dann vor der „Headwall“.


 Die letzten 2 Seillängen ziehen zwischen der Klagemauer links (Lutz 1983) und dem Blenk-Kamin nach oben. Axel führt beide Längen, welche es nochmal ordentlich in sich haben. Die Absicherung ist nicht mehr so gut, die Keilstellen nicht optimal. Am Ende der 18 Seillänge (8-, 40m), muss eine schwere Stelle obligat geklettert werden, um den Standplatz zu erreichen.
 





Kurz vor 20h stehen wir nach der letzten 7+ (30m) vor dem Wandbuch. Dieses ist relativ übersichtlich und nun um eine Begehung (die 5te!!!) reicher. 15min später empfängt uns der Gipfel des Gimpels mit einer wunderschönen Abendstimmung.




Über den Normalweg geht's runter ins Kar. Da wir für die Judenscharte zu spät dran sind (ohne Stirnlampen) steigen wir über die Rote Flüh und den Friedberger Klettersteig (ist auch im Dunkeln ein riesen Bruchhaufen) wieder ins Reintal ab.


Kurz vor 22h nehmen wir dann die Rucksäcke am Wandfuss wieder in Empfang.


Facts
 
Gimpel-Nordwand - Schrei aus Stein (9-/9 oder 8-/A0, 700m)
Tannheimer Berge

Material: 12 Expressen und ein 60 Meter Doppelseil. Auch wer im 7. Grad sicher unterwegs ist, sollte unserer Meinung nach auf ein Klemmkeilset und kleine Camalots (0,3-1) nicht verzichten.

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