Schijenzand - Südkante (7, 100m) - Goccia (7+, 50m)

Mit Klemens ins Gebirge, seit wir den Fisch zusammen geklettert haben jedes Jahr ein gesetzter Termin. Aber nicht im Geringsten eine lästige Pflicht, sondern jedes Mal eine geniale 'kurze' Auszeit mit viel Spaß und tollen Klettereien.
Nachdem Klemens letztes Jahr den Heiligkreuzkofel Mittelpfeiler aussuchen durfte, bin ich, ohne dass wir es speziell ausgemacht hätten, dieses Jahr mit der Tourenauswahl dran. Mein Vorschlag lautet Rätikon. Plan war ursprünglich: einen Tag alpines Sportklettern auf Platten und einen Tag Klassiker. Das Wetter fand unseren Plan nicht so prall und vereitelt ihn mit bis zu 20cm Neuschnee am Fuß der Sulzfluh....(schöner Scheiß).... Sorry... schönes Weiß.


Da die Sonne langsam die Oberhand gewann, machten wir uns mit gebremstem Optimismus auf, schnell trocknendes und kletterbares Kalkiges zu finden. Wie ein Fingerzeig von Petrus wurde es uns dann präsentiert:

D' Schijenzand - Der Schijenzahn, ein 90m hoher gegen Patnun monolitisch wirkender Felsturm vor der mächtigen Schijenfluh Westwand.


Da auf dem Gipfel nicht viel Platz für Schnee ist, sifft das Gebilde nicht groß nach, wir mussten aber trotzdem erst mal auf den linken Nebenklapfen ausweichen, da die dort ansässige Goccia noch a bissel schneller trocken wird. Die 7+ Platte ist mehr als nur a Brett, beide Längen verlangen ein exzellentes Auge und evtl. auch a bissel Körpergrösse, dann geht das wahrscheinlich in dem Grad daher.

Oben angekommen, geht es daneben 50m freihängend wieder runter, guter Auftakt mit offenen Fingern schon bei den ersten 50 Rätikonmetern.


So jetzt ist auch die Südkante am Schijenzand zumindest soweit abgetrocknet dass man sich ans Klettern selbiger machen kann. 3SL geht es luftig nach oben. Gute Absicherung und guter Fels geben sich die Hand. Die erste Länge 7- ist noch etwas feucht aber Klemens klettert konzentriert und kann nach 45m direkt an der Kante Stand beziehen.

Meine Länge im 7. Grad bleibt nun erst mal an der scharfen Kante, schöne Kletterei die in ihren Bewegungen fast an typische Granitrouten erinnert. Dann Wandkletterei und schon wird es leichter....Aha so easy kann also auch mal ne 7 daher gehen. Klemens geniest den Nachstieg in der mittlerweile sehr wärmenden Sonne.


Eine kurze aber auch wunderbare 6+ führt ihn an den Gipfel....mei so könnts gard noch 300m weiter gehen.



Sogar ein Gipfelkreuz hat es und ein Gipfelbuch.....wer da so alles drin steht? Ha a paar kennt man :) - Gell Christoph.

Beim Abstieg der Zand in seiner vollen Pracht...jo san mar den bei de Trango Towers?

Kletterei super, Schnee wieder weg, Fels mehrheitlich trocken, Motivation hoch....Kletterzeug wird am Zand deponiert, warum nur? JAAAAA morgen gehts rund :).


Facts:
Schijenzand - Südkante (7, 100m)
EB: A. Flütsch, A .Scherrer 1970
Charakter: gut gesicherte Sportkletterei
Material: Felskletterausrüstung mit 10 Expresschlingen

Nebenfels - Goccia (7+, 50m)
EB: M. Luginbühl 1995
Charakter: rätikontypische Plattenkletterei mit hervorragender Absicherung, recht hart für den Grad.
Material: Felskletterausrüstung mit 7 Expresschlingen

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