Sektor Danilo in Cresciano.
Jedes mal wieder toll, der Block 2 im Sektor Cubo.
Maronen soweit das Auge reicht.
Sektor Deliverance (Block 35) in Chironico.
Brigitte in ihrem Boulder.
Viele Grüsse,
Brigitte und Frank
Blog von Axel Schneider, Frank Wäckerle und Stefan Biggel
Da ist auch die Wand die wir zu durchsteigen im Sinn haben. "Tiese Wand ta schaut aba garstig aus"-ist so der erste Gedanke. Wir überlegen kurz ob wir uns ins Aarbiwak legen und den Durchstieg visualisieren, da wir aber gewichtsoptimiert unterwegs sind, fehlt der dicke Schmöcker für eine ordentliche Visualisierung, also doch "old Style".
Langsam wird es aber Zeit, dass wir uns überlegen wo wir eigentlich durch die Wand klettern wollen. Es drängt sich eine Line auf, das steile Couloir direkt links des nördlichen Ostwandpfeilers. Eine Tour die erst 1983 durch Germain und Steiner eröffnet wurde.
Immer steiler wird der Weg, bis dann die Steigeisen an den Fuß müssen und zu den Eisgeräten gegriffen wird. Der rechteste Eisschlauch links neben der Rippe ist unser Ziel, sieht sehr genial aus, mal sehen ob es seilfrei geht.
David grinst, ihm geht es prächtig. Mich plagen etwas Krämpfe, da ich scheinbar zu wenig getrunken habe. Nichts was man nicht mit einem Seitbacherriegel bekämpfen kann, hmmmm lecker lecker lecker.
Nach solchen Aufschwüngen kommen aber immer wieder Felder, die sich auf 50° zurück legen und zum Ausruhen einladen. Wir kommen gut vorwärts und sind deutlich schneller als angenommen.
Nach der Wandmitte zieht das Gelände nochmal merklich an. Es wird durchweg steiler. Nun muss auch das erste mal ein Seil her, wir Versuchen einen senkrechten Eisaufschwung direkt zu klettern, die Eisschicht ist aber hohl und auf über 5m abgelöst. Das ist nicht lecker. David umgeht die Stelle über eine heikle Mixedpassage bei schlechter Sicherung.
Langsam spüren wir auch dass wir uns schon über 12 Std. anstrengen. Die Augen suchen bereits  die Umgebung nach möglichen Biwakplätzen ab.
Da schnurrt auch schon der Kocher, David hat den Platz an der Kochnische, also kann ich noch a bissel im warmen bleiben, gääähn....schön.
So, nun geht es wieder los, was wir noch nicht wissen, das Schwerste wartet noch auf uns. Am Abend sah es so aus, als könne man den senkrechten Eisschlauch nach oben hinaus verfolgen und so an den Gipfel gelangen.  We will try.
Da es aber erstens anders kommt und zweitens als wie man denkt. Stehen wir eine Seillänge weiter vor der Sackgasse. Schöner Scheiß!
Das Eis nach oben ist nur locker an den Fels gepappt und wenige cm dick. Eine Felsumgehung sieht nicht einladend aus und die Sicherungsmöglichkeiten sind mau. David versucht die einzige Möglichkeit. Ein gewagter Quergang nach rechts in leichteres Gelände.
Ich darf nun die letzte schwere Länge klettern. Eine Rinne mit einem vereisten Riss in der Mitte. Eigentlich sehr geile Kletterei und gut ab zu sichern. David braucht nicht mal Eisgeräte. Nun riechen wir den Gipfel. Und haben Luft unterm Pürzl.
Die letzte Länge, klassisches Kombiniertes Hochgebirgsgelände, nosos Problemos.
So jetzt sind es noch 10m zum Gipfel. So richtig frisch sieht das Gipfelteam nicht mehr aus, muss es aber ja gar nicht, wir sind ja gleich am Auto....ähm so in 8 Stunden.
Normalweg des Finsteraarhorns runter bis zum Frühstücksplatz, dann den den Südgrat parallel bis unter die Gamsschlicke. Wir haben richtig Glück es ist noch nicht so weich, dass wir vollständig einbrechen. Alles andere wäre ein Debakel.
Die Gamsschlicke ist ein Übergang auf den Studergletscher, früher wohl üblich ist es heute ein regelrechtes Kanonenrohr mir ziemlich viel losem Dreck aller Gesteinsarten. Nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich. Wir gehen etwas rechts um nicht genau in der Rinne zu sein. Bald sind wir oben und sehen den letzten Gegenanstieg für heute, das Oberaarjoch. Aber erst geht es von der Gamsschlicke runter. Die Spalten trotzdem etwas im Auge behalten. So ganz Spaltenarm ist es hier nämlich nicht.
Der Anstieg ans Oberaarjoch müsste jetzt echt nicht mehr sein, aber hilft ja nicht. Vom jammern werden die Sättel selten niedriger...wobei bei dem momentanen Gletscherschwund muss man nur lange genug warten :) ... naja gar ned so lustig.
Nun haben wir aber auch eine Spur und die Vorgänger haben dankenswerter Weise die meisten Spalten mit Löchern gekennzeichnet. Die Spur wurde nicht dünner also kein Grund zur Sorge.
Am See angekommen noch einmal richtig Pause. Vor es dann die 2,5 h zum Auto geht. Dort waren wir dann ziemlich fertig um kurz nach 20 Uhr. Nicht mehr so richtig taufrisch und auch a bissel müde, vor allem aber hungrig.  Letztes Problem lässt sich locker am Fuss des Grimselpasses im Gasthaus "Urweid" beheben. Was für geile Fleischbrocken.... .