"Kamala" 7. Kirchlispitz - Rätikon

Jetzt hab ich mittlerweile wieder Blut geleckt was alpines Sportklettern angeht. Deshalb wollte ich ein WE nach dem Karwendel eigentlich gleich wieder los. Etwas mühselig stellt sich diesmal die Partnersuche dar. Doch Niklas hat gottseidank Zeit. Er hat nun auch im Donautal eine Woche geübt, ich bin also in guten Händen.

Da am Samstag noch eine Gewitterfront über Mitteleuropa hinwegfegt, fahren wir am Sonntag erst später weg. Das erste mal mit meinem neuen 4 beinigen Freund namens Yeti. Bin mal gespannt wie er sich ans Grüscher Alpli schlägt.

Im großen und ganzen läufts gut und wir sind bald am Ende der Teerstraße und es folgt Feldweg. Offroad Taste gedrückt und los geht's, fährt sich fast wie auf Asphalt, ich muss mich immer wieder selber bremsen, dass ich nicht zu schnell fahre, weil bremsen tut a Allrad auch ned besser wie an 2 beiniger.

Das erstemal vollkommen Stressfrei am Parkplatz, ohne Angst dass der nächste Stein einem gleich die Ölwanne oder den Gastank weg reißt. So hab ich mir das vorgestellt :) .

Da die Wände noch nicht ganz trocken, entscheiden wir uns für eine maximal plattige Tour. Hier bietet sich die neue Tour von Marcel an, Kamala heißt das Werk.



Zügig sind wir an der Wand und schon kann es los gehen, Niklas übernimmt die erste Länge. Macht er echt gut, immerhin 6c, wenn auch übersichtlich.



Ich bekomme die Schlüssellänge (7a oder 7a+; so ganz genau weiß man es noch nicht). Vom Stand weg heißt es schon mal zupacken. Die ersten paar Haken gehen noch gut dann wird's echt zäh. Ich habe links einen für mich gangbaren Weg nach oben gefunden. Kann aber den nächsten Haken nicht klicken da er zu weit rechts ist, der Erstbegeher hat hier einen Quergang angedacht. Hurra schon im Seil. Ich trau mich einfach nicht den Zug abzuschließen ohne zu wissen ob ich je wieder an die Hakenreihe komm. Den Quergang kann ich nicht zum 4. Haken klettern. Aber das übernimmt jetzt eine Trittschlinge mit der ich wieder in griffigeres Gelände komm. Leiste dahergezwickt und der 4. Bolt is eingehängt. Nun einmal noch wacklig stehen und hoch antreten (ungefähr knapp unterm Ohrwatschl :) ) schon is man im flacheren. Beim Nic sah das ungefähr so aus:



Übrigens soll das T-Shirt nicht täuschen es war endlich mal richtig schön kalt.

Die nächsten Längen sind nun leichter, die 6b ist gar nicht schlecht und klettert sich richtig schön.



Die Folgenden 2 Längen sind eine Graswanderung und eine sehr leichte 6a, welche zur Spannungssteigerung aber schön nass war. Aber da es sich in der Absicherung nichts fehlt war das kein Problem.

Die erste 6b+ war dann schon mal ein Vorgeschmack was da noch kommt. Technische und steile Plattenkletterei in Superfels. Der Beginn dieser Länge war zwar noch etwas brüchig, das gab sich aber gleich. Wer sofort nach links auf die Platte geht, hat zwar gleich guten Fels, verlässt aber auch schlagartig die Schwierigkeit 6b+.

Nun bin ich dran eine 50m lange Plattenlänge erster Güte zu klettern. Geile Moves und guter Fels machen echt an....super, die beste Länge bisher. Nic geniest im Nachstieg.





Aber es geht noch besser, das beweist die 8. Länge. Wieder 6b+ und ein Techniktanz aller erster Güte. Die anfängliche Platte, der gut griffige Überhang und die technisch anspruchsvolle steile Abschlussplatte.



Die letzte Länge soll nochmal zum Auschillen 6a+ sein... Naja ich wäre fast geflogen, sicher so kurz vor Schluss nicht mehr so konzentriert. Aber ich glaub dass es auch etwas schwerer ist, 6b vielleicht.



Abgeseilt ham mar über die Tour das geht recht fein. Wenn ein paar Leute in der Tour sind sollt man aber echt aufpassen, da schon der eine oder andere lose Brocken rum liegt.

Alles in allem eine feine Tour, die schnell erreichbar ist und in einigen Seillängen feinen Kletterspaß bringt. Die Absicherung ist ähnlich der von Galadriel die Schwierigkeit auch ungefähr so einzuordnen, nur die Schlüsselstelle der Kamala ist viel schwerer. Die Felsqualität in den mittleren Längen ist unter der von Galadriel, evtl. ändert sich das aber noch im laufe der Begehungen.

Facts:
Kamala (7a oder 7a+, 9 Sl, 300m)
7. Kirchlispitze - Rätikon (Grüscher Älpli)
EB: Marcel Dettling 2010

Charakter: Alpine Sportklettertour über rätikontypische Platten bei guter Absicherung. Recht zügig trocken.

Material: 60m Seil (Abseilen - reicht dann genau vom 6. Stand zum 4. Stand), 12+x Exen, alpine Sportkletterausrüstung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen