Heute steht ein weiterer Leckerbissen unter den Klassikern im Tal auf dem Programm. In der Tour Piedi di Piombo kam das erste mal das Hilfsmittel Bohrhaken zum Einsatz, dies war der einzige Weg die langen Platten dieser Tour überhaupt zu sichern. Die Tour ist mittlerweile saniert, die M8 Bohrkronen wurden gegen M10 Nirosta-Material getauscht. Es sind aber keine weiteren Haken dazu gesetzt. Das nenne ich gelungenes Sanierungskonzept.
Nun gut, die erste Länge führt einen auf ein bewaldetes Band. Von hier geht es dann richtig los. Die nächste Länge ist schon die Schlüssellänge, auf dem Papier zumindest. 6c heißt es, durch ein Risssytem unter einem Dach. Fast komplett zum selber sichern. Ax nimmt sich dieser Aufgabe an.
Halb oben hängt er seinen Rucksack an einen Haken und kämpft sich die letzten 10m mit seinen 2 verbleibenden Camalots nach oben. Die Schlüssellänge ist hinter uns aber jetzt geht es erst richtig los.
Die nun folgende Länge ist eine reine Plattenkletterei mit 3 BH, sportliche 5-8m Abstände und nicht viel um zu greifen aber noch ist es gut zu machen.
Fein war dann auch die nächste zwingende 6b Länge, langsam werden die Hakenabstände aber weiter, dort wo man einen Riss vermutet muss man sowieso einen Friend rein packen. Wir merken schon, die grifflosen Platten mit, für Kalkkletterer, nicht erkennbaren Tritten fordern uns wirklich sehr. Wir schwören Stein und Bein, dass die Hakenabstände noch viel weiter erscheinen als sie wirklich sind.
Eine weitere schöne Seillänge mit einer tollen großen Schuppe ist jetzt an der Reihe. Sie war zweimal unterbrochen so gab es auch ein paar spannende Momente in dieser Länge, aber letzten Endes war es die letzte entspannendere Länge.
Nun zeigt die Tour echt Zähne, der erste Haken der 6. Seillänge ist erst weit vom Stand weg und der Weg dorthin vollkommen unklar. Es zeigt sich, es geht erst waagrecht nach rechts um eine Schuppe herum und dann erst zum Haken, was dann aber erstaunlich gut geht. Der Haken hat gleich mal ein Abseilglied eingeschraubt, wir wissen jetzt auch warum. Von dem Haken weg ist es erst mal brutal schwer und bis zur rettenden Schuppe auch sehr weit, die Absicherung mittels Friends eher dürftig, da ist man froh endlich einen 4er Camalot unter der großen Schuppe zu versenken.
Die letzte Länge fordert einen dann noch einmal komplett, erst über einen kleinen Dachwulst der sich aber erst mal gut absichern lässt vor es in eine kompakte Platte geht, etwas erleichtert wird der erste Haken geklickt. Von hier geht es über unangenehme Reibungsstellen in zunächst besser strukturiertes Gelände. Ein schlechter Friend und ein Normalhaken sollen die nächsten ... ja genau wie viel Meter eigentlich, absichern. Ich erkenne einen Bohrhaken, sehr weit über mir, nach 2 Versuchen ist klar da kletter ich nicht direkt rauf. Ich finde nach links einen gangbaren Weg in schwach strukturiertem Gelände. So geht es und endlich sind wir oben am letzten Stand.
Wir wollten diese Tour eigentlich als Zustieg für die Oceano Irrationale klettern. Jetzt ist klar, wir werden nicht mehr in die Oceano einsteigen. Die Uhrzeit ist weit fortgeschritten, unsere Psyche ist nimmer die beste, Ax seine Schuh sind kaputt und außerdem ist im Auto Bier... also nix wie runter.
Facts:
Piedi di Piombo - Altare
6c - 300m (7 SL)
Camalots C3 #2 bis C4 #0.4 - 4 (0.5-2 doppelt)
Keile, 10 Exen, 50m Doppelseil (abseilen).
Plattenkletterei schärferer Gangart mit immer wieder tollen Rissabschnitten. Teilweise weite Hakenabstände auf Reibungsplatten ohne weitere Sicherungsmöglichkeit. Insgesamt eher anspruchsvoll.
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Hi ihr JUngs aus Ulm!
AntwortenLöschenEin super Blog, in den ich wirklich gern lese und mitverfolge. Dieses val di mello sieht echt super spitze aus, ich glaub da muss ich auch bald mal hin :)
Naja, warscheinlioch gehts jetzt erst mal entspannt in den Kaiser.
FElix
PS: Mein Blog : http://bergsportblog.blogspot.com/