Die Schotterriese hoch ist die Qual für mich, Franz sucht schon mal den Einstieg. Wir freuen uns schon auf die ersten Längen, die san nämlich richtig nass bis Wasserüberronnen. Gut die 8- ist trocken und gar ned so brutal schwer aber dann gibts eine Dusche, das ist aber gar ned schlecht weil es die Birne etwas kühlt. Klettern lässt sich der 6er eh gut, da die Leisten allesamt hintergreifbar sind und die Tritte echt gut.
Nun schrupft es sich so dahin, manche Längen san schön manche ned so, mal ist es fest mal ned so, aber das Ambiente ist super Klasse.
Langsam nähern wir uns der 11. Länge, sie ist wohl immer recht schön feucht. Das soll natürlich auch bei uns so sein. Und hurra es ist meine Länge. Wie ich mich freue.
Schön glibbrig, moosig, schlontzig und flechtig ist die Rissverschneidung. Frei beginne ich die Sache, kurzes Technointermezzo um dann in trockenem Gelände noch ganz zum Stand zu steigen.
Aber es wird gleich wieder trockener, und mittlerweile gibt's auch schön Luft unterm Pürzl. Echt nette Kletterzüge in ganz gutem Fels.
Dafür, dass wir beide Schwerinvaliden sind, san mir gar ned so langsam. Gegen kurz nach 15 Uhr erreichen wir die Länge unter dem abschließenden Dachwulst.
Ich klettere die letzte traumhafte Platte, welche schon in Teilen sehr nass ist. Und sehe oben angekommen den Weiterweg.
Dieser geht nicht wie wir vermuten über einen trockenen Abschnitt des Daches sondern mitten durch den Wasserfall, der schon ned nur tropfelt. Da ich nicht auf 15m die Luft anhalten und gleichzeitig einen 8er klettern kann, wir keinen Schnorchel und auch kein Badetuch dabei haben, geben wir uns diese nasse Freude nicht. Wir blasen zum Rückzug kurz vor die Tour richtig leicht wird, schad eigentlich dass mir so Weicheier san. Aber meine grindige Verfassung ist nicht sehr unglücklich darüber.
Statt einem Spartanerbiwak am Gipfel gibt's halt einen Topf Nudeln und Bier am Auto. Kann mich damit anfreunden :) !
Auf B5 Aktuell gibt's das Deutschlandspiel, der 3:2 Sieg gegen Uruguay und die beiden launigen Moderatoren lassen es zu einem echt netten Vergnügen werden.
Wir schlafen auf alle Fälle beide gut.
Facts:
Zentrale Nordwand (8-, 1200hm)
Grubenkarspitze / Karwendel
Material: 60m Halbseile, ~12 Exen, Cams 0.75 - 3, Keile, für oben wahrscheinlich Hammer + ein paar Hakl sinnvoll.
Zeiten: Zustieg ab Eng: ~ 1 - 1.5h; unsere Zeit bis zum Abseilpunkt: 6h; Gesamtzeit ca. 12h
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