Schon während unserer Krottenspitzenüberschreitung vom letzten Wochenende, ging mein Blick immer wieder Richtung Höfats. Sie zählt für mich zu den Bergen, die einen zugleich abschrecken und anziehen. Ein wahrlich mystischer Berg.
Bernhard von dem Vorhaben einer Überschreitung zu überzeugen war dann gar nicht so leicht. Er hatte als Mitglied der Neu-Ulmer Bergwacht früher schon bei der Versorgung der Biwakschachtel geholfen und keine guten Erinnerungen an den Berg.
Mit den Rädern geht es über Gerstruben taleinwärts bis zum Inneren Höfatstobel. Von dort aus schlängelt sich ein schmaler Pfad steil nach oben Richtung Höfatswanne.
Nach gut 2 Stunden erreichen wir die (seit 2007 nicht mehr besetzte) Biwakschachtel der Bergwacht.
Nach kurzer Rast und Bewaffnung mit unseren Eishämmern setzen wir den Aufstieg fort. Auf Steigspuren geht es über schiefrige Rippen, Rinnen und steiler werdendes Gras Richtung Westgipfel.
Auf diesem angekommen wir mir schnell klar, dass man in diesem Gelände keinen Fehler machen darf. Der Blick geht Richtung Mittel- und Ostgipfel.
Absteigend und querend erreichen wir die Höfatsscharte vor der pfeilerartigen Kante zum Mittelgipfel.
Der Aufstieg erfolgt über gestufte Graspolster und schiefrig-mürben Fels.
Die anschleißende Querung der Gratschneide gestaltet sich sehr spannend. Das dünne Graspolster ist feucht und nach links bricht die Wand senkrecht nach unten ab.
Die schwierigste Stelle für Bernhard, meine folgt ein paar Meter weiter drüben.
Nach dem abklettern in die nächste Scharte stehen wir vor dem 35m hohen Ostgipfel-Nordgrat.
Sieht ja nicht so schwer aus, denke ich mir noch. 2 Minuten später finde ich mich rechts des Grates in einer 80 Grad steilen Welt aus Graspolster und brüchigem Fels wieder. Ich schaue zu Bernhard (der hinter mir klettert) und weis, dass ich Mist gebaut habe. Schlagartig wird mir klar, wenn jetzt etwas ausbricht...
Über eine kleine Leiste und die von Bernhard angesagten Tritte geht es zurück auf den Grat.
Auf dem Ostgipfel ankommend brauche ich erst einmal ein paar Minuten, bis ich das Andrenalin wieder im Griff habe. Das war knapp.
Der Blick zurück Richtung Mittel- und Westgipfel
und zu neuen Ufern???
Nach der ausgedehnten Gipfelrast geht es über den Südsüdostgrat hinunter zum Älpelesattel.
Auf dem Weiterweg ins Dietersbachtal zeigt sich der beginnende Herbst von seiner schönsten Seite.
Über die Dietersbacher Alpe (Bier!!!) gehts zurück zu den Rädern.
Grüße,
Bernhard und Frank
Facts
Höfatsüberschreitung von Westen nach Osten (II)
Allgäuer Alpen
Wir hatten Gurt, Seil und Steigeisen im Rucksack. Bei den angetroffenen Verhältnissen reichen stabile Bergschuhe aus. Große Vorsicht ist bei Nässe geboten. Seilsicherung ist aus meiner Sicht sehr schwierig, da kaum verlässliche Sicherungspunkte am Grat zu finden sind (habe 3 Haken gesehen, von denen man 2 mit der Hand ziehen konnte).
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